Sie scheinen Ihren Kommentar geschrieben zu haben, bevor Sie meine beiden obigen Beiträge vom 9.5.2006 gelesen haben. Sonst wüßten Sie nämlich, warum ein Gelbstich, so unerwünscht er hinsichtlich einer neutralen Farbwiedergabe auch ist, bei dunstigem Wetter und insbesondere bei sehr weiter Beobachtungsentfernung sehr wohl den Kontrast erhöht.
Die von Ihnen erwähnte Reduzierung des Violett- und evtl. auch Blauanteils von Farbsäumen trägt ebenfalls, aber nur sehr geringfügig und fast nur im Randbereich des Sehfeldes zu einer leichten Kontraststeigerung bei. Da sie sich aber im zentralen Bereich, in dem man terrestrisch überwiegend beobachtet, kaum auswirkt und weil der andere Effekt (besseres „Durchdringen“ von blauem Dunst) weit überwiegt, hatte ich das in den obigen Antworten gar nicht erwähnt.
Ob man sagen kann, daß die Transformation „leidet“, wenn sie wegen des Gelbstichs um weniger als 1% geschmälert wird? Ich würde es zumindest nicht generell so nennen, denn dieser Effekt ist dafür in den meisten Fällen viel zu gering. Von „leiden“ würde ich erst dann sprechen, wenn es sich um einen Transmissionsrückgang um mindestens 3% handelte (was allerdings auch vorkommt, z.B. bei einigen russischen und chinesischen Militärferngläsern).
Walter E. Schön