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Dämmerungshelligkeit halbiert sich ca. alle 5,5 Minuten

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18. Oktober 2005 13:04
Der Hinweis auf die meistens nur kurze gewonnene Zeitspanne mit einem lichtstärkeren Glas läßt sich durch Zahlen untermauern. Ich habe für mein Fernglasbuch Ende Juli, wenige Tage nach der Sommersonnenwende, in München (um ganz genau zu sein: auf 48° 07’ 50,1" nördlicher Breite) bei klarem Himmel exakte Messungen der Beleuchtungsstärke während der Dämmerung durchgeführt. Es zeigte sich, daß in der Zeitspanne von ca. einer halben Stunde um die Zeit herum, zu der das Auge erst die Fähigkeit zum Zeitunglesen und ein wenig später die zum Farbensehen verliert, sich die Umgebungshelligkeit (Leuchtdichte) etwa alle 5,5 Minuten halbiert. Das bedeutet selbst ohne Berücksichtigung des von mir vorhin erwähnten Stiles-Crawford-Effekts, daß Sie mit einer Zunahme der AP-Fläche um 41,7% gerade man ca. 2,8 Minuten Vorsprung gewinnen, bei Berücksichtung des Stiles-Crawford-Effekt vielleicht nur 1,5 Minuten.

Nun wird mir aber jeder erfahrene Beobachter wahrscheinlich heftig widersprechen und behaupten, daß der Vorsprung erheblich größer sei. Das ist definitiv nicht der Fall, aber es erscheint dem Beobachter tatsächlich so, als sei der Vorsprung größer, weil der Vorsprung ja nicht nur zu einem ganz bestimmten Augenblick exisiert, sondern über (je nach Jahreszeit und Bewölkung) ungefähr in der Größenordnung einer Stunde oder etwas länger hinweg anhält. Mit anderen Worten, man sieht mit einem 8x50 während einer bestimmten Dämmerungsphase immer so hell, wie man mit dem 8x42 etwa 1,5 Minuten vorher gesehen hat, aber man sieht über eine Stunde lang in der Dämmerung permanent immer um dieses Bißchen heller, und weil dieser eigentlich nur kleine Vorsprung über lange Zeit unverändert anhält, muß man subjektiv den Eindruck bekommen, der Vorsprung sei größer. Man darf übrigens bei solchen visiuellen Beurteilungen nicht übersehen, daß das Merkvermögen für eine wenige Minuten vorher herrschende Helligkeit sehr schlecht ist. Man kann Helligkeitsunterschiede nur dann halbwegs präzise abschätzen, wenn man den direkten A-B-Vergleich hat (gleichzeitig unmittelbar nebeneinander zwei Flächen). Um also wirklich exakte Angaben machen zu können, bleicht nichts anderes übrig, als Meßgeräte heranzuziehen und die Meßwerte zu protokollieren. Alles andere ist Wischiwaschi.

Ob das exakte Wissen um den tatschlich nur kleinen Vorsprung oder das subjektive größere Empfinden wegen eines über eine Stunde lang fortwährenden Vorsprungs bei Ihnen wichtiger ist, können nur Sie entscheiden.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Dämmerungsfernglas

Michael Klein 2066 18. Oktober 2005 10:26

Re: Dämmerungsfernglas

Werner Jülich 1178 18. Oktober 2005 10:53

Dämmerungshelligkeit halbiert sich ca. alle 5,5 Minuten

Walter E. Schön 1380 18. Oktober 2005 13:04

Re: Dämmerungshelligkeit halbiert sich ca. alle 5,5 Minuten

Michael Klein 1020 18. Oktober 2005 13:38

Beispiel Auto: 1 Stunde lang mit 1,5 Minuten Vorspung vor einem anderen Auto fahren

Walter E. Schön 1246 18. Oktober 2005 15:52

Verstanden, danke für Ihre Geduld

Michael Klein 1046 18. Oktober 2005 16:18

Überschätzung der Dämmerungsleistung (Stiles-Crawford-Effekt!)

Walter E. Schön 1388 18. Oktober 2005 12:39



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