Hallo Herr Gerber,
ich sehe, sie sind gut ausgerüstet. Ich bin jedesmal überrascht, wie Sie diese Grenzgrößen im Primärfokus erreichen.
Sie haben Recht.
Für ein geeignetes Maß zur Umrechnung in Bogensekunden ["] wäre sicherlich eine astrometrische Eichung des Systems durchzuführen, um den Abbildungsmaßstab (und die tatsächliche Brennweite) des Teleskops zu finden. Dies ist eine echte Herausforderung selbst für Fachleute. Der Fehler in der Bestimmung von Brennweiten kann gerne mal bei 10% liegen, weil die verfügbaren Sternkataloge infolge von systematischen Messfehlern und Eigenbewegungen doch in manchen Himmelsregionen falsche Werte ergeben. Selbst die hochpräzisen Messungen des Hipparcos-Satelliten sind inzwischen unter Fachleuten nicht unumstritten. Man kann einfach nicht davon ausgehen, daß die angegebenen Toleranzen wirklich stimmen. Bei den gegenwärtig möglichen Genauigkeiten werden sich schon in weniger als einem Jahrzehnt falsch bestimmte Eigenbewegungen als systematische Abweichungen kumulierend hinzu addieren.
Demgegenüber lassen sich die relativen Sternpositionen auf dem Chip in der Pixelskala erheblich genauer bestimmen.
Es gibt jedoch eine einigermaßen zuverlässige Methode über Methoden der Interferometrie Brennweiten zu kalibrieren. Obwohl Beugungseffekte schon seit Fraunhofer, Young und Michelson bekannt sind, werden diese Techniken leider zu selten angewandt.
Gruß
Thilo Bauer
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.08 17:22.