Lieber Herr Bauer:
> Meist bleibt beim Skalieren von Teleskopen das
> Öffnungsverhältnis erhalten (oder die
> Blendenzahl für die Fotografen). Das bedeutet,
> dass die Brennweite im gleichen Maß mit wächst,
> wie das Teleskop vergrößert wird.
Einverstanden: In diesem Fall wird dem in seiner Ausdehnung unveränderten Airyscheibchen bei einer Verdoppelung der Teleskopöffnung nur 4x soviel Licht zugeführt, nicht 16x. Erst bei einer Reduzierung der Brennweite des zweifach vergrößerten Teleskop auf die Hälfte mittels einer Verkürzungslinse wird dann dieselbe 4-fache Lichtmenge in eine vierfach kleinere Airyfläche konzentriert und somit eine gegenüber der Ausgangssituation 16-fache Beleuchtungsstärke erzielt. Unter Verwendung einer verlustfreien Verkürzungslinse (Brennweiten-Reduktor) sollten keine zusätzlichen Abbildungsfehler entstehen. Genau diese Situation war bei meinen Aufnahmen von Mimas bzw. M13 gegeben: Mimas hatte ich im Primärfokus meines 6" Refraktors bei f/20 aufgenommen und M13 mit praktisch verlustfreier Verkürzungslinse bei f/10. Unangenehmer wird die Situation im Hinblick auf Abbildungsfehler natürlich dann, wenn man gleich die Primäroptik mit einem zweifach höheren Öffnungsverhältnis ausstattet, da stimme ich Ihnen zu.
> Können wir die Teleskopöffnung vergrößern und
> die Brennweite beibehalten, finde ich eine
> quadratische Zunahme der Beleuchtungsstärke, also
> nur 2. Potenz.
Gerade in diesem Fall gilt m.E. die Abhängigkeit mit der 4. Potenz, denn hier hat man entsprechend dem Quadrat des Optikdurchmessers mehr Licht in einem entsprechend dem erhöhten Öffnungsverhältnis verkleinerten Airy-Scheibchen.
MfG, Jan Fremerey