Liebe Astrofotografen,
in der Nacht des 4. Februar kam ich nach einigen Monaten nun endlich dazu ein Tamron SP 10-24mm Super Weitwinkel gegen den gestirnten Nachthimmel zu halten. Der Versuchsaufbau war denkbar einfach, ein einfaches Fotostativ ohne Nachführung und programmierte Serienbelichtungen mit der modifizierten Canon EOS 40D.
Das MPEG-4 Video wird man am besten mit Apples neueren Versionen des QuickTime Players betrachten oder einer anderen Wiedergabesoftware, die das H.264 Format wiedergeben kann.
Leider machten mir wieder Wolken einen Strich durch die Rechnung. So habe ich das geplante Langzeit-Komposit aufgegeben. Zudem musste ich die Belichtung schließlich gegen 23.15 Uhr mit tropfnasser Kamera abbrechen und etwa 2/3 der Bilder verwerfen, da die Optik während der Aufnahme beschlug. Die brauchbaren Aufnahmen wurden schließlich mit Final Cut Express zu einem Zeitrafferfilmchen montiert.
Die günstige Optik verrichtet ihren Dienst eigentlich tadellos und bietet scharfe Aufnahmen (undersampled), was für ein solches Objektiv nicht selbstverständlich erscheint und eigentlich fast zuviel der Bildschärfe ist. Die Fokussierung mit offener Blende gegen den Nachthimmel ist etwas mühsam, da man die Sterne bei dieser extrem kurzen Brennweite und Öffnung im Sucher nicht wahrnimmt und das Bild für Live-View zu dunkel bleibt. So wurde mit Fingerspitzengefühl und nach Gehör grob scharf gestellt und Probeaufnahmen am Bildschirm der Kamera kontrolliert. Aufgrund ihrer überraschend geringen Verzeichnung und gerade stürzender Linien hat die Optik ein sehr günstiges Preisleistungsverhältnis, wie ich finde.
Aufnahmedaten:
Kamera: Canon EOS 40D, modifiziert von der Firma Astronomik.
Filter: Astronomik UV/IR Blockfilter (EOS Clip zum Einlegen in das Kameragehäuse)
Optik: Tamron SP 10-24mm, bei 10mm Brennweite, Blende 5.0
Belichtungszeit: 306x 30 Sekunden, Intervall alle 15 Sekunden
Montierung: einfaches Fotostativ, keine Nachführung
Bemerkung: Die Lichthöfe der Sterne am Ende des Films zeigen bereits den ersten Feuchtigkeitsniederschlag auf der Weitwinkeloptik an. Die gelbe Farbe der Wolken ist nicht auf die streifende Sonnenlichtbestrahlung in der Dämmerung zurückzuführen. Stattdessen ist der Effekt, wie schon auf meiner früheren Panoramaaufnahme, durch die Lichtverschmutzung zu erklären: Lichtreflex der umliegenden Stadt- und Industriebeleuchtungen. Gelegentlich kreuzen irdische Himmelskörper, wie Flugzeuge und Satellitenspuren, das Bildfeld.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.10 18:00.