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Erfahrungen beim Kauf eines Schülermikroskopes

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Georg Siefen
28. November 2004 20:23
Zuerst zahlt man Lehrgeld. Bei mir waren es 89 Euro für ein absolut unbrauchbares Mikroskop. Es vergingen ein paar Tage bis ich es begriffen hatte und weil der Laden in Köln, bei dem ich es gekauft hatte, es nicht zurücknehmen wollte, habe ich es kurzentschlossen in den Sperrmüll getan.
Mit Unterstützung eines Kollegen haben wir dann eine Liste zusammengeschrieben, was wir von einem Schülermikroskop erwarten.
Dann begann die Lauferei durch die kölner Geschäfte, Fehlanzeige. Die verkaufen alle das gleiche Zeugs und bis auf einen Lehrling war auch kein Mensch in der Lage, seine Mikroskope zu erklären oder sogar vorzuführen.
Nun fährt man als Kölner natürlich nicht so ohne weiteres zum Einkaufen nach Bonn. Das tat ich dann aber doch und fuhr schnurstracks zur Firma Jülich, die mir ein um Hilfe gebetener Schulmensch empfohlen hatte.
Dort standen dann ungefähr 10 verschiedene Modelle herum.
Wir wurden von Herrn Jülich selber bedient, er nahm sich zwei Test Präparate und führte seine Schätze vor. Vor der Fahrt war mir schon klar, daß es bei den 89 Euro nicht bleiben konnte, ich hatte so über 300 bis 400 spekuliert und tat dies auch kund.
Zu diesem Limit gab es genau 4 Modelle, wobei mir das Bonntec SME Schülermikroskop am besten gefiel. Trickreicherweise hatte man genau daneben ein etwas größeres Mikroskop plaziert und meine Frage war wohl einkalkuliert.
Das größere Mikroskop war das VB100 der Firma Hund zum Wahnsinnspreis von 645 Euro. Das war schon ein gewaltiger Unterschied zu den billigeren Brüdern. Der Kreuztisch lief butterweich und wackelte keine Spur. Die Drehknöpfe für die Höhenverstellung liefen absolut sauber und weich, kein schmatzendes Fett, keine Elastizität, einfach so, wie man sich das als Techniker wünscht.
Der Kondensor wurde unabhängig von der Befestigung zentriert. Bei den einfachen Modellen ist das nämlich nicht so. Da hat man dann drei Schrauben und wenn man die etwas löst, fällt der Kondensor nach unten. Da wird man sehr schnell die Finger von lassen. Beim VB100 wird der Kondensor von ein paar Schrauben gehalten und von anderen zentriert. Das Werkzeug wird mitgeliefert.
In der Objektivausstattung unterscheiden sich die Modelle nicht, auch die einfacheren haben drei Objektive mit den Standardgrößen 4:10:40. In der Qualität unterscheiden sie sich aber dann schon. dazu nimmt man sich einmal die Testpräparate und etwas Zeit. Schon nach ein paar Minuten kann man erkennen, wo die Mikroskope sich unterscheiden. Beim VB100 kann man auch am Rand noch eine ordentliche Schärfe erwarten, nicht so gut wie in der Mitte, aber eine Klasse besser als beim Bonntec SME Schülermikroskop.
Das Einblickverhalten in die Okulare ist nicht perfekt. Kein Problem, wenn man auf die Brille verzichten kann, aber schon schwieriger, wenn es ohne nicht geht. Da muß man dann wenn es nicht anders geht zu teuren Brillenträgerokularen greifen. Da unser Enkel aber keine Brille braucht, haben wir uns das Geld gespart. Es fiel aber auf, daß Herr Jülich nur zu dem Hundmikroskop nennenswertes Zubehör anbieten konnte. Wir haben dann ein Diatomenpräparat und einen Satz Objektträger und Deckgläser zusätzlich mitgenommen und dann nur so zum Spaß noch ein Buch über Mikroskopie. Das Buch ist dann wenigstens von einem Kölner geschrieben worden und wurde uns wärmstens empfohlen.
Unser Enkel hat das Mikroskop jetzt einen Monat und er war auch schon in Bonn, um sich Zubehör und Rat zu holen. Mit der Gewissheit im Rücken, daß 50% der Mikroskopausgaben vom Opa gesponsort werden, hat er sich für einen Polfiltersatz entschieden. Das ist ein Aufsatz auf die Beleuchtung als Polarisator und eine Aufsatz für ein Okular als Analysator. Mit Hilfe des Fachbereichslehrers wurde dann noch ein Schneidegerät anvisiert, bisher aber ohne Erfolg. Diese Mikrotome sind entweder neu sehr teuer oder gebraucht in einem bedauernswerten Zustand. Wir suchen weiter.
Das nächste Ziel ist ein Phasenkontrastobjektiv. Leider sind die auch sehr teuer und da helfen die 50% Zuschuß nicht wirklich weiter. Wir haben dann eine Vereinbarung getroffen und werden wohl bis Karneval eine Lösung haben.
Ich war zwischenzeitlich ebenfalls in Bonn und habe einmal überschlagen lassen, ob wir zur Unterstützung des Jungen eine Hypothek aufnehmen müssen und was sinnvoll, was sinnlos wäre. Es wird ohne Hypothek gehen, aber jetzt wird erst mal gebremst. Bei dieser Gelegenheit habe ich mir dann für mich ein kleines Stereomikroskop mit Beleuchtung und eine gute Handlupe gekauft. Die erste Handlupe, die wirklich scharf bis zum Rand ist. Da fragt man sich schon, was sich die Herren Optiker so ins Regal legen.

Ich kann Herrn Jülich wirklich empfehlen, er ist ein Meister sienes Fachs, hat das Herz am rechten Fleck und ist mit Begeisterung bei der Sache.

Georg Siefen
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungen beim Kauf eines Schülermikroskopes

Georg Siefen 5300 28. November 2004 20:23

Re: Erfahrungen beim Kauf eines Schülermikroskopes

Andreas Stein 2377 29. November 2004 06:52

Antrag auf Adoption

Martin Semmler 2960 01. Dezember 2004 20:28



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