Für vielseitige Untersuchungen habe ich mir ein Stereomikroskop zugelegt. Besonders hervorheben möchte ich die Möglichkeit, neben Auflicht auch Durchlicht zu beleuchten. Dies geschieht durch Umschalten an der linken Seite des Stativsockels.
Das Durchlicht scheint durch eine runde matte Scheibe, damit das Licht der Birne besser gestreut wird und nicht so scharf ist. Zum Betrachten von Dias und von Negativen lege ich aber noch zusätzlich eine Milchglasscheibe darüber. Erst dann ist das Licht völlig gleichmäßig verteilt.
Bei 20 facher Vergrößerung hat man ein Feld von ungefähr 20 mm Durchmesser. Der Abstand zwischen der Optik und dem Film ist groß genug um diesen zum Beispiel zu reinigen.
Die Qualität ist sehr gut. Man kann beim entwickelten Kodak E100 die einzelnen Filmkörner sehr genau sehen. Weil man bei einem Stereomikroskop mit zwei winzigen Objektiven sieht, hat man eine echte Stereoperspektive und schaut mit jedem Auge etwas von der Seite. Weil man dazu aber die Objektive etwas verkippen muß kommt es zu leichten Verzeichnungen. Dies ist bei allen Stereomikroskopen so, auch bei sehr teuren.
Auch wenn man um diese Zusammenhänge weiß, sehen kann man das nur in seltenen Sonderfällen. Selbst Millimeterpapier zeigt die Unschärfe noch nicht.
Die Okulare können auch Brillenträger benutzen, ich bin so einer und sehe bis zum Rand ohne Verrenkungen.
Die Beleuchtung ist hell genug. Bei meinem Modell kann man die Helligkeit nicht regeln, was mich aber nicht stört. Man kann auch keine Kamera anbringen, zumindest nicht offiziell. In Wirklichkeit habe ich mit einer Schwanenhalskamera schon sehr gute Bilder gemacht.
Vor dem Kauf habe ich mich gründlich informiert. Nicht nur über das Angebot, sondern auch, was für eine Ausstattung man wirklich braucht.
Deshalb bin ich mit meinem Kauf auch zufrieden. Kaputt war bisher noch nichts. Weil ein Stereomikroskop nicht alles kann, will ich Anfang des neuen Jahres noch ein richtiges Mikroskop mit Kondensor und Kreuztisch zum Untersuchen von Präparate, wie zum Beispiel Pollen, kaufen, wahrscheinlich auch mit Polarisation und mit Dunkelfeld.
Mich haben solche Untersuchungen schon immer begeistert. Es lohnt aber nur, Qualität zu kaufen, der billige Kram schafft nur Verdruß. Mein Modell hat zusätzlich noch 40fache Vergrößerung. Ich komme aber nur selten dazu, diese Vergrößerung wirklich zu brauchen. Auch da ist das Bild noch gut.
Wer sich mit der Mikroskopie beschäftigt, lernt, wie wichtig eine Topmechanik ist. Man will ja wenige hunderstel Millimeter genau einstellen und wenn ein Untersuchungsobjekt etwas rund ist, muß man um alles zu untersuchen in feinsten Stufen rauf und runter fahren. Da war ich zuerst etwas besorgt, ob das Bonntec die benötigten inneren Werte hat. Jetzt weiß ich aber, daß man sich darauf verlassen kann, die Mechanik ist gut.
