Das Bonntec Praxis kann wahlweise mit Halogenlampe oder mit LED bestellt werden. Ich war mir am Anfang nicht sicher, was die bessere Variante ist und auch der direkte Vergleich zeigte nur kleine Unterschiede. Vom Zeiss Primo Star gibt es ebenfalls beide Varianten, nur wenn es um Phasenkontrast geht, wird Halogen ausgerüstet.
Inzwischen ist etwas mehr als 1 Jahr vergangen und ich kann ein erstes Fazit ziehen.
Die LED liefert die Variante Weiß Warmton. Auf Nachfrage erfährt man, dass die Farbtemperatur niedriger liegt, im Gegensatz zur leicht bläulichen Variante Blauweiß.
Welche Variante für mich besser wäre, konnte ich nicht überprüfen, es wurde nur die Variante mit Warmton angeboten. Das ausgewogenere Lichtspektrum wird durch einen leichten Intensitätsverlust erkauft, was ich in der Praxis nicht bemerke, das Poti ist nie am Anschlag, man hat ausreichend Reserven.
Die LED hat erhebliche Vorteile in der Lebensdauer und natürlich ist der Stromverbrauch geringer 3W LED gegen 20W Halogen.
Für mich ist ein anderes Argument wichtiger, das LED-Licht ist kalt. Ich beobachte hauptsächlich Kleinlebewesen, die sich in unserem Gartenteich tummeln. Da wir, jetzt kommt es, den Teich im Winter gegen Zufrieren temperieren, kann man das ganze Jahr über das Planktonetz schwingen und die Teichbewohner untersuchen.
Vor dem Bonntec hatte ich ein Hertel & Reuss mit 20W Halogenlicht. Da war die Wärmebelastung meiner Proben hinderlich, sie starben oft sehr schnell ab. Mit der LED sieht das anders aus, ich habe den Unterschied nicht mit der Stoppuhr gemessen, aber geschätzt halten die Proben 3-5x länger.
Die Entscheidung pro LED habe ich also nicht bereut.
Vor Weihnachten habe ich meine Ausstattung noch ergänzt. Ein Objektiv 20x nimmt den Platz des 100er ein. Ein Meßokular dient zur Größenbestimmung. Ich arbeite ohne Objektmikrometer, so groß werden die Abweichungen nicht sein, dass ich einen Ruderfüssler mit einem Mastodon verwechsele.
Ich bin mit dem Mikroskop zufrieden.
Stephan Roth