Die BT Universal plus verfügt nicht über einen eigenen Fotoausgang. Um Bilder zu gewinnen setzt man die Kamera direkt hinter das Okular. Dazu wird ein Gestell geliefert, das die Kamera aufnimmt und am Okularstutzen befestigt werden kann. Es bleibt dann noch die Aufgabe, die Kameraoptik möglichst exakt auszurichten, was beim ersten Mal ein paar Minuten kostet, bis man dann den Bogen raus hat.
Wenn ich richtig verstanden habe, sind Okulare für Brillenträger fast immer geeignet, kameraseitig sollte ein Fotogewinde zur Befestigung und ein Fernauslöser verfügbar sein. Dies ist bei meiner Sony der Fall.
Es hängt dann noch vom Abstand zwischen den Geräten ab, ob man das ganze Feld aufnehmen kann oder nur die Mitte. In jedem Fall muß man aber die Augenmuschel abnehmen. Den Abstand reguliert man am besten mit dem Dioptrienausgleich am Okular, nicht mit der Klemmung am Gestell, das ist nicht so feinfühlig.
Die Schärfe kontrolliere ich am PC-Monitor, der kleine Kameramonitor taugt dafür nicht. Theoretisch kann man natürlich auch durch das andere Okular beobachten, aber in der Praxis geht das nicht, weil beim Stereomikroskop die Bilder nicht gleich sind.
Ich habe die Wahl zwischen 20fach und 40fach. Wenn man Teile von Insekten fotografieren will, dann ist 20fach zu wenig und 40fach vorzuziehen. Logischerweise ist die Schärfentiefe nicht so toll, der Rumpf einer Wespe wird scheibchenweise scharf, da soll man lieber 20fach auswählen.
Im Auflicht funktioniert der Weißabgleich gut, es ist egal ob bei 20fach oder 40fach. Farbsäume sind nicht zu erkennen. Die Ausleuchtung ist nicht ganz gleichförmig, was man leicht erkennen kann, wenn man bei 20fach ein Blatt Papier aufnimmt.
Im Durchlicht gibt es eine kleine Farbverschiebung durch das Glas. Man muß dann den Weißabgleich separat machen. Das weisse Papier zeigt im Durchlicht auch die Tendenz zu einer mittenzentrierten Beleuchtung. Es ist aber so wenig, dass ich dies nicht als einen Mangel ansehe, ich wollte nur darauf hinweisen.
Die Höhenverstellung ist selbsthemmend und läuft mittelschwer. Die Übersetzung ist fein genug zum Scharfstellen.
Das Säulenstativ verfügt nicht über eine Führungsnut. Das bedeutet, dass man den Stereokopf um das Stativ drehen kann, sollte man einmal etwas Größeres betrachten müssen. Selbstverständlich geht das nur im Auflicht.
Die Art der Kamerabefestigung muß natürlich auch unter Stabilitätsgesichtspunkten betrachtet werden. Wie lange dauert es, bis durch das ständige An und Ab die Kollimation des Okularstutzen gelitten hat. Ich denke, wenn man es sorgfältig macht, sollten Kameras bis 300 Gramm völlig unkritisch sein. Meine Sony wiegt gerade einmal halb soviel, so dass ich keine Bedenken habe.
Helmut Kaiser
