Lieber Florian Tanner,
Ihre Emotionen seien Ihnen ja gegönnt. Sie können natürlich auch Daimler-Crysler empfehlen, ihre Limousinen aus dem Programm zu nehmen, weil sie nicht geländetauglich sind.
Zur Sache möchte ich aber folgendes bemerken: Ich sehe und bewundere selbst die attraktiven Bilder in den Foren, die mit langen Brennweiten gemacht wurden, z.B. auch von Rob Gendler. Auch er arbeitet aber nicht bei f/20 (siehe Überschrift) und auch nicht bei 4 m, sondern typischerweise zwischen f/6 und f/9, und am c14 sind 4 m auch nur f/9. Die Belichtungszeiten sind also um den Faktor 5-11 kürzer als bei f/20. Trotzdem benutzen diese Autoren sehr aufwendige Nachführsysteme.
Ich bin aber nach wie vor der Auffassung, dass das in den dortigen Bildern erziele Auflösungsvermögen ebensogut auch mit kleineren Teleskopöffnungen und Brennweiten erzielt werden kann. Schauen Sie doch mal etwas genauer auf den Durchmesser der Stern-"Punkte" in Bildern, die mit 4 m Brennweite aufgenommen wurden und vergleichen Sie dies mit Bildern, die mit Brennweiten um 1 m und darunter aufgenommen wurden, z.B. mit Newtons 8" f/4 (800 mm) oder gar Pentax 3" f/6,7 (500 mm).
Ich bin möglicherweise viel weniger frustriert in Sachen VR als Sie, würde mir aber vermutlich für Deep-Sky eher einen leichten, reisetauglichen APO wie Pentax oder "Volksapo" als zweitgerät kaufen, insbesondere für die Sommermonate (im Urlaub), wenn die Ekliptik nachts ohnehin niedrig steht, und deshalb Mond und Planeten weniger attraktiv sind als manche hochstehende DS-Objekte.
MfG, Jan Fremerey