Hallo Florian,
Ihre Schlussbemerkung ist zutreffend, und es ist eben auch meine Erkenntnis: Man braucht für Deep-Sky-Fotografie eine präzise Nachführung (Tracking), insbesondere, wenn man - wie Sie offenbar anregen - unmittelbar im Primärfokus bei f/20 relativ lange belichten will. Vielleicht sind ja Kugelsternhaufen noch interessant, aber nebelartige Objekte, die schon bei f/4 einige Minuten Belichtungszeit erfordern, müsste man bei f/20 stundenlang belichten und bräuchte eine automatische Nachführung sowie eine Kamera mit größerem Bildformat. Eine solche Ausrüstung besitze ich nicht. Wie bereits gesagt, bezweifle ich auch den Sinn einer größeren Investition an dieser Stelle, da man bei Langzeitbelichtung das im Primärfokus des VR gegebene Auflösungsvermögen hierzulande seeingbedingt bei weitem nicht ausnutzen kann.
Sie haben den Eindruck, dass hier der Entwickler das Ziel aus den Augen verliert. Das Ziel war aber durchaus nicht die Deep-Sky-Fotografie. Das Instrument wird ja nicht ohne Grund als Planetenteleskop bezeichnet. Visuell ist der VR mit entsprechend langbrennweitigen Okularen natürlich auch für Deep-Sky vernünftig einsetzbar, vor allem für Stadtbewohner mit den Vorteilen der Transportfähigkeit und schnellen Betriebsbereitschaft (thermisch) an einem stadtlichtfernen Beobachtungsort (vgl. hierzu den amüsanten Bericht von Franz-Josef Severin).
Jan Fremerey
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.05 13:22.