Die kann man nicht vergleichen!
Doch, visuell auf jeden Fall, wir haben es einmal versucht.
Vorbemerkung, wir hatten nur jeweils 1 Exemplar, lediglich den 2" Spiegel von Williams Optics hat Peter später gegen ein zweites Exemplar getestet.
Ich habe mir ein ATS 80HD als universelles Reisefernrohr gekauft, weil sich mein C8 auf Reisen transportmäßig nicht so gut macht. Mit Carbonstativ und Fotoneiger, kleinem Zubehörkoffer reden wir über 5,8 KG, also wirklich reisetauglich.
Erdbeobachtung stand zuerst nicht auf der Agenda, da bin ich erst danach aufgewacht, man nennt es wohl betriebsblind.
In unserem Hotel in der Nähe von Faro fand sich dann ein Gleichgesinnter, ausgestattet mit Giro und Tak FS 78. Wir sind dann einige Mal abends einige Kilometer hinausgefahren und hatten sehr gute Bedingungen.
Es stellte sich dann heraus, daß unsere Instrumente durchaus vergleichbar sind, wenn man sich auf das Beobachten beschränkt.
Der FS 78 ist schwerer und länger, aber immer noch voll transporttauglich. Die Giro ist wohl mehr Geschmacksache, keine Chance gegen ein durchdachtes Videostativ der Profiklasse.
Schon nach kurzer Beobachtung auf Saturn wird klar, der TAK zeichnet besser solange man auf den Zenitspiegel verzichtet. Der Sternfreund hatte ein Spears Waler 5-8 mm Zoom und zwei TAK LE mit 12 und 3,6 mm. Dann noch ein etwas exotisches 40 mm LV.
Ich war mit dem Swarovski Zoom und einem 3,5mm LVW ausgestattet.
Wir haben, wo es ging, fleissig getauscht.
Bis auf das Spears Waler Zoom war mit allen Okularen an beiden Instrumenten ein gutes bis sehr gutes Beobachten möglich. Beim 12 mm TAK gab es an hellen Sternen Reflexe, etwas gutmütiger beim TAK, ausgeprägt am ATS.
Das LE 3,6 kann ich am ATS benutzen, die Fokuslage stimmt. Es ist für meinen Geschmack schon ziemlich nahe an der Grenze des Gizzo, optisch würde noch etwas gehen, vielleicht 2,8-3 mm. Die Giro ist dem Gizzo noch unterlegen, hätte ich vorher nie vermutet.
Wir haben Mond-Jupiter-Saturn betrachtet.
Die beste Kombination war LVW 3,5 mm mit TAK FS 78 ohne Zenitspiegel.
Die zweitbeste Kombination war LE 3,6 mm mit TAK FS 78 ohne Zenitspiegel
Das Spear Wales 5-8 ist qualitativ sehr schlecht, viel zu starke Reflexe, beim TAK sogar ein perfektes Geisterbild, dazu die primitive Mechanik, ich würde es nicht empfehlen.
Das TAK 12 mm LE zeigt um helle Flächen eine störende Aufhellung. Das war dem Kollegen bekannt, er meidet diese Objekte.
Für unseren Test war dieses Okular nicht zu gebrauchen, weil es sich im ATS nicht perfekt fokussieren ließ. Es fehlte vielleicht ein viertel Millimeter.
Mit meinem Swarovski-Zoom konnte ich am TAK nicht dienen, es hat Bajonetanschluß.
Das 40 mm LV ist ein 1,25" Okular, also ist hier Tunnel angesagt.
Wenn man vom Tunnel absieht, ist es sicher brauchbar. Wir haben ein paar der hellen DS-Objekte bei Mondlicht beobachtet, eine Offenbarung ist es in keinem Instrument.
Das ATS hat einen festen Umkehrsatz plus 45° Einblick.
Steckt man den Zenitspiegel in den TAK, dann dreht ändert sich die Reihenfolge.
Mit Zenitspiegel zeigt das TAK FS 78 eindeutig weniger als das Swarovski.
Der Unterschied ist so groß, daß wir an einen defekten Spiegel gedacht haben, denn die 4% Reflexionsverluste können es doch nicht sein.
Zu Hause hat Peter dann den Spiegel mit einem anderen Exemplar verglichen, ohne eine Verbesserung zu sehen.
Im Vergleich zu meinem Swarovski ATS 80 HD als visuelles Reiseteleskop ist der TAK FS 78 zu teuer und mit notwendigem Zenitspiegel zu schlecht.
Hätte ich nie gedacht, bei dem f/8 gegen die f/5,75 des ATS 80HD.
Ohne Zenitspiegel ist da ein kleiner Vorsprung, aber dummerweise stehen die Planeten im Süden die entscheidenden 8-15° höher, was eine Umlenkung erzwingt.
Frage an die Mitleser, wieso macht ein hochwertiger Planspiegel wie der Williams Optics aus einem Topresultat gehobene Mittelklasse?
Alwin Feder
