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Refraktor + Fernglas, man braucht beides

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H. P. Eisel
21. Januar 2002 16:01
Ich besitze einen kleinen Refraktor GP 90M der japanischen Firma
Vixen. Dieses Gerät bereitet uns seit einigen Jahren viel
Vergnügen bei der Betrachtung unserer Planeten und deren
Trabanten, unserem Erdmond und einigen Objekten, die sich zwischen
Sonne und Pluto tummeln.
Besonders unser Sohn war aber mit seiner Geduld am Ende, Galaxien
mußten her, entfernte Welten, Quasare. Da wir grundsätzlich nicht
abgeneigt waren, wurde eine Ergänzung zu unserem Teleskop
diskutiert.
Es gab verschiedene Varianten:
Kauf eines größeren Gerätes und Rückgabe des kleinen Refraktors.
Kauf einer zusätzlichen Optik, z.B. des 150/750 Vixen Newton, der
alternativ die GP-Montierung nutzen konnte

Rückgabe schied aus, unsere Modifikationen an Teleskop und
Montierung wirkten stark verkaufshemmend und hätten den möglichen
Erlös atomisiert.
Es blieb dann der zusätzliche Newton.
Von einem Arbeitskollegen erhielt ich dann den Tip, über einen
großen Feldstecher nachzudenken, was auch geschah.

Nach einer kurzen Erprobung entschieden wir uns für einen Zeiss 10
x 56 Victory Feldstecher. Mit diesem Feldstecher haben wir einen
guten Kauf getätigt.

Als Anfänger in der Himmelsbeobachtung erscheint ein Feldstecher
eher belanglos, man ist auf der Suche nach Mondkratern und dem
Saturnring und verlangt folgerichtig Vergrößerung. So ist der Kauf
eines guten Feldstechers erst später dran.

Da dieses Glas nicht nur für die Astronomie gedacht war, schieden
die riesigen Formate von vorneherein aus. Ich stöberte etwas im
Internet, sprach mit einigen Bekannten und erkannte dann, daß man
selber ausprobieren muß.
So ging ich mit meiner Frau dann auf eine längere Odyssee,
besuchte mehrere Händler und wir versuchten dann unterschiedliche
Gläser.
Zum Schluß blieben 3 Geräte in der Endausscheidung, Leica, Nikon
und Zeiss.
Es wurde dann letzlich das Zeiss, obwohl das 10 x 50 Leica
ebenfalls ein famoses Glas zu sein scheint, aber die 6 mm mehr
Objektivdurchmesser und das spätere Erscheinungsdatum sprachen für
das Zeiss. Es war mühsam, einen Händler zu finden, der das
hochgelobte Nikon wirklich vorführbereit hatte, aber nach einigen
Telefonaten fand sich ein solcher in Köln. Dort gewann aber im
direkten Vergleich das Leica 10 x 50, das sowohl von mir, als auch
von meiner Frau als besser empfunden wurde. Diesen Unterschied
konnte man am grauen Himmel festmachen, den das Leica sowohl
heller als auch geringfügig farbtreuer zeigte.

Jetzt haben wir also unser 10 x 56 Victory.
Das Glas wiegt knapp 1200 Gramm, erfordert also in jedem Fall
einige Muskelkraft. Wir nutzen es astronomisch auf einem Stativ
mit Ausleger. Zur Schonung der Wirbelsäule dient ein Gartenstuhl
mit verstellbarer Rückenlehne. Er erhielt den Vorzug vor einer
Liege, da er leichter zu transportieren ist.
Einige Highlights unter 5.5er Himmel wären Crab, Cirrus,
Nordamerika, M8, M18, M20, M31, M33, M42. Dabei ereicht man eine
Grenzgröße von fast 10,5 was in Anbetracht der kleinen Vergößerung
ein stolzer Wert ist.

Mit seiner geringen Vergößerung gibt es kein Himmelsobjekt, daß
nicht in voller Größe zu bestaunen wäre. So ist dieses Glas eine
nützliche Ergänzung zum Refraktor, ja es hat diesen eigentlich
degradiert.

Ein weiterer Einsatzbereich ist die Naturbeobachtung, hier
besonders eine Eule in unmittelbarer Hausnähe. Hier begeistert
immer wieder das helle, plastische Bild, obwohl man mit
unbewaffnetem Auge nichts erkennen kann.

Mit unserer Entscheidung gegen den größeren Reflektor und pro
Fernglas sind wir zufrieden. Man kann ein Fernglas auch in der
Astronomie gut einsetzen.

Hans Peter Eisel
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Refraktor + Fernglas, man braucht beides

H. P. Eisel 3448 21. Januar 2002 16:01



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