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Eberhard Müller
27. Februar 2001 15:19

Nach einigen Jahren mit dem Kosmos SB60 auf einem Fotostativ habe ich mir nach langem Hin und Her einen Traum erfüllt und ein C8 auf der DX-Montierung erworben. Mein Freund hat seit einigen Monaten einen Celestron Fraunhofer mit 150 mm Öffnung auf einer deutschen Montierung.
Wir waren sehr neugierig, diese Teleskope zu vergleichen. Hier unser Bericht aus insgesamt 3 Nächten.
Beobachtungsort war der Michelsberg nahe Münstereifel.

1. Nacht.
Temperatur 19.30h/+4°C 0.30h +1°C, leichter, schwankender Wind, Seeing gut, Grenzgröße 5,6-5,8 mag

Saturn + Jupiter gingen an diesem Abend gut. Das Seeing erlaubte beim C8 ein 7 mm LV, beim 150/1200 Refraktor war ebenfalls mit 7 mm Schluß. Das Refraktorbild war deutlich unschärfer, der erwartete Farbfehler trat bereits bei 9mm auf.
Unser Fazit war eindeutig, stimmt das Seeing, ist ein C8 auch für Planetenbeobachtung geeignet und dem Kurzrefraktor weit überlegen.

Im Gebiet M81/M82 bei kleinen Vergrößerungen war der Abstand C8 zum Fraunhofer nicht mehr so kraß. Die Galaxien waren bei etwa 50facher Vergößerung ähnlich gut, lediglich die Vordergrundsterne waren im C8 punktförmiger und "härter".

Plejaden mit Nebel war nur im C8 eindrucksvoll, im Fraunhofer war der blassgraue Nebel kaum wahrnehmbar. Mit aufgehendem Mond wurde der Wind stärker, eine Beobachtung mit dem Fraunhofer auf der Montierung war kaum noch möglich, außerdem
mußten wir am anderen Morgen raus.

2. Nacht.
Temperatur 20.00h/+1°C 1.00h/-1°C, mäßiger Wind, Seeing mittel, Grenzgröße 5,5-5,6 mag.

Unter diesen Bedingungen war an Planetenbeobachtungen nicht zu denken. Bei C8 war bereits mit einem 12,5 mm Plössl Schicht, der Fraunhofer schnitt erwartungsgemäß besser ab. Wir konnten zeitweise mit dem 7 mm beobachten, einigten uns dann aber auf 9
mm.
Ein weiterer Beobachter mit seinem ETX125 schien vom Seeing kaum beeindruckt. Mit einem 9,7 mm Meade Superplössl konnte er sich an einer ziemlich ruhigen Jupiteroberfläche erfreuen.
Allerdings war dann mit unserem vergleichweise eingesteckten 7mm LV die Grenze überschritten. Trotzdem war es eine Demonstration, die uns beeindruckt hat.
Der Celestron Fraunhofer war heute seinem teureren C8 Kollegen überlegen. Richtig gut war aber das Seeing nur für das kleinste
Gerät, das Meade ETX125.

3. Nacht.
Temperatur 20.00h/+2°C 24.00h/0°C, böiger Wind, Seeing ziemlich gut, Grenzgröße 4,9-5,1 mag.

An diesem Abend war die Luftfeuchtigkeit relativ hoch, in Verbindung mit dem Mond war daher die Grenzhelligkeit reduziert, für Mond und Planeten kein Nachteil. Die hohe Luftfeuchtigkeit zwang zum Einsatz der Tauschutzkappe. In Verbindung mit dem Wind
war dann die DX oft überfordert. Es kam zu heftigeren Windstößen von einigen Sekunden Dauer, die jedes Beobachten sinnlos machten.
Gleiches gilt für den Fraunhofer, der seine Montierung rettungslos überforderte. Man erkeennt deutlich, wo zuviel gespart wird.
Wir beobachteten zuerst wieder Jupiter und Saturn, diesmal aber mit einer erweiterten, ausgeliehenen Okularausstattung.
Zwar gab es speziell beim Einsatz aufwendigster Okulare (Nagler, Vixen LVW, Pentax XL) einige interessante Einschätzungen (lohnt kaum ! ) aber der negative Eindruck des "bunten" Fraunhofer blieb.
Dies gilt besonders für den Mond. Wer einmal die Farbfehler eines "kurzen" Fraunhofer erfahren will, betrachte bitte den Mond durch
einen Spiegel und dann durch diesen Fraunhofer. Im C8 ist der Mond kalkgrau-weiß, im Fraunhofer eher sandfarbig bis gelb. Ein
zufällig anwesender Amateur mit einem alten 80mm Quelle 1:12,5 Fraunhofer ließ uns einmal durch sein Teleskop schauen. Der Mond war ohne Farbfehler, wie im C8, nur deutlich blasser. Es geht also doch !

Seit dieser Zeit nutze ich jede Gelegenheit, durch andere Optiken zu schauen. Hier bietet sich der Michelsberg an, weil dort bei
gutem Himmel immer wieder Amateure ihr Equipment aufbauen. Ich halte das C8 auf der ziemlich stabilen DX für einen guten
Kompromiß. Die Konstruktion ist zwar über 20 Jahre alt, aber ob der von einigen Händlern eingeschlagen Weg, in schneller
Reihenfolge dem Amateur Neuheiten zu präsentieren, für den Kunden sinnvoll ist, bleibt noch offen. Ich sehe jedenfalls vorerst keine
Veranlassung, ein anderes Instrument zu erwerben.

Ebbi Müller

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Celestron C8/DX

Eberhard Müller 9763 27. Februar 2001 15:19



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