Vielleicht noch ein Nachtrag:
Man kann freilich mit einigem Aufwand auch mit einem 1m Cassegrain f/4 und ein Bildfeld von max. 27' [Bogenminuten] erhalten. Der entsprechende Fokalreduktor ist auf der Abbildung des Hohen List Teleskops (siehe URL unten) recht gut zu erkennen. Der Cassegrain ist optisch jedoch hier an der Grenze des erzielbaren Bildfeldes bei einem Halben Grad. Darüberhinaus wird eine Koma deutlich erkennbar.
Das System besteht bei genauerem Hinsehen eigentlich aus einem riesigen "Okular" mit ebensolch großer Feldlinse – der weiße Konus unter der Spiegelzelle, welcher darunter das schwarze CCD-System trägt – und einem qualitativ hochwertigen Planar Objektiv, das sich direkt an der CCD Kamera befindet und das Bild us dem Unendlichen wieder auffängt. Der Fokalreduktor am Hohen List funktioniert also wie eine Okularprojektion mit umgekehrter Vergrößerung (=Verkleinerung). Äquivalentbrennweite dieses Teleskops mit Fokalreduktor: ca. 4m (f/4).
Die dort abgebildete HoLiCam hat 2048x2048 Pixel, die jedoch recht grob sind, verglichen mit einer Canon EOS Kamera. So kommt es, daß mit einem VC200L (+Fokalreduktor +Canon EOS) und der 1m Cassegrain (+Fokalreduktor + HoLiCam) ungefähr gleiche Abbildungsverhältnisse auf dem fotografischen Detektor herrschen, nämlich ca. 0,6"/Pix (Bogensekunden/Pixel). Der Unterschied: das VC200L erfasst im Gegensatz zum 1m Cassegrain größere Bildfelder ohne Abbildungsfehler, weswegen ich das Konzept durchaus für revolutionär halte.
An dieser Stelle spielt es durch Seeing bedingt eigentlich keine Rolle, ob der 1m Cassegrain f/4 hat und das VC200L f/6,4. Die Abbildung ist in der Kombination Kamera + Teleskop bei beiden Teleskopen optimal angepasst an die durch die Luftunruhe begrenzt erzielbaren Ergebnisse.
Letzten Endes waren diese Anhaltspunkte ausschlaggebend für meine endgültige Wahl.
Der Link zum 1m Cassegrain: [ www.astro.uni-bonn.de/%7Ewebstw/ohl/hl_t1m.html ]
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.09.07 19:09.