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Großstadtteleskop Vixen 103ED

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Richard Schulz
06. April 2007 19:06
Ich wohne mitten in Frankfurt, Eigentumswohnung mit Balkon, 4. Stock, Blick nach Süden.
Beruflich angespannt, ist an nächtliche Autofahrten zum Beobachten nicht zu denken. Was bleibt, ist der Balkon.
Inzwischen habe ich mich eingerichtet.
Vixen Sphinx mit Stativverlängerung, 103 ED Refraktor.
Was geht an einem Aufstellungsort, der eine Grenzgröße von 3m75 zeigt?
Wie gut ist es um die Luftruhe bestellt, wenn man in einem 30 Meter hohen Haus lebt und den Fallwind spürt, wenn man aus dem Haus tritt?

Es geht nicht einmal so schlecht, man muß halt ein paar Abstriche machen, aber da bleibt immer noch genug.
Ich werde von dort niemals den Merkur sehen können, aber was ist da schon zu sehen.
Venus geht, Venus zeigt Phasen, bei Übervergrößerung kann man auf Verfärbung testen und man sieht auch sehr schön die atmosphärische Refraktion. Aber wenn man es denn zweimal gesehen hat, dann ist Venus durch.
Mars geht, auch aus der Großstadt. Beim 103 empfehle ich das 5 mm LVW, dann reicht es noch für Farbfilter. Viele Details kann man nicht erkennen, ein paar Flecken, keine Eiswolken, die Polkappe muß man sich einbilden. Mars ist einfach zu weit weg und zu nah über dem Horizont.
Jupiter geht, ebenfalls mit dem 5mm LVW. Man sieht 3-4 Bänder, davon die breiteren Äquatorbänder mit ein paar Einschnürungen und Unregelmäßigkeiten, meistens den GRF, immer die Mondfinsternisse, niemals einen Mond vor der Jupiterscheibe. Aber Jupiter lohnt, so wie ein mittelguter Tatort im Ersten.
Saturn ist den meisten Menschen nur als Ringplanet bekannt. Cassini ja oder nein ist aber zu wenig, da gibt es noch ein paar schwierige Monde, schwierig wegen der geringen Distanzen. Ich habe inzwischen alle 4 Monde geknackt, ich schreibe 4 denn Titan ist ja kein Problem, den habe ich früher schon im Kaufhausteleskop gesehen. Die Monde sehe ich am besten mit dem 6mm LV, der Ring verträgt viel mehr, 9 mm LV mit 2x Barlow.
Weitere Planeten lohnen mit einem Vierzöller nicht.
Viel Spaß macht der Mond, unser Mond! Ebenfalls mit sehr hoher Vergrößerung und eingeschraubtem Mondfilter. Ich weiss nicht, wie oft ich immer wieder die gleichen Regionen beobachtet habe, bis dann endlich einmal die Beleuchtung und die Luftunruhe zusamenpaßten, Mond ist eine harte Nuß.

Veränderliche Sterne gehen ebenfalls gut. Da hat mich Herr Jülich drauf hingewiesen und er hat völlig Recht, systematisch gemacht hat es einen Hauch von der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts. Stufenschätzmethode nach Argelander, Oktavhefte, Bleichstifte. Kein Problem, da ist der Standort nicht so wichtig. Zur Stufenschätzmethode, die man trainieren kann, gehören natürlich auch die geeigneten Helligkeitsschwankungen. An schamhaften 0,2 braucht man sich nicht erst versuchen.

Was geht, aber nicht sehr spannend ist, sind Doppelsterne. Es ist mir ziemlich egal, ob der Vierzöller 120/102mm = 1,2 “ auflösen kann oder vielleicht nur 1,4“

Was kann man sonst noch beobachten?
Kleinplaneten sollten möglich sein, ich habe es noch nie versucht.
Kugelsternhaufen und Galaxien, ja das geht schon, aber man muß kräftig vergrößern und das geht dann zu Lasten der Bildgröße.
Was geht nicht?
Der eigentlich einfache Ringnebel in der Leier bleibt unsichtbar, abgesoffen im hellen Hintergrund. Die südliche Sommermilchstraße mit den schönen Objekten im Schützen und im Skorpion wird leider von einem Haus bedeckt, so kann ich nicht beurteilen, ob und was da zu sehen wäre.

Zum Teleskop. Nicht spektakulär aber sicher ganz brauchbar. Guter Auszug, gute Montierung, leicht, leise, bisher keine Klagen.
Fotoerfahrungen habe ich bisher nicht gesammelt, ich habe sogar der Versuchung widerstanden, mein Teleskop mit in den Sommerurlaub zu nehmen, der Standort Frankfurt sollte nachher noch Spaß machen.

Natürlich fragt man sich, ob dieser Vixen 103 das richtige Teleskop ist. Ich hätte mir sicher auch den 115 gekauft, wenn die Beratung entsprechend fokussiert gewesen wäre. Nicht gekauft hätte ich mir den 81er, der wäre mir dann subjektiv zu mikrig gewesen.

R. Schulz





Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Großstadtteleskop Vixen 103ED

Richard Schulz 7105 06. April 2007 19:06



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