Zuerst etwas zu meiner Person.
Ich bin 63 Jahre alt und beobachte ohne Brille. Das Nobilem habe ich in guten Zustand gebraucht erworben, seitdem ist es bei jeder Gelegenheit im Einsatz.
Ich wohne in der Nähe von Nauen. Die Beobachtungsbedingungen kann man als gut bezeichnen, es gibt kaum Straßenlaternen und der Lichtdom von Berlin ist weit weg.
Beim CZJ 8x50 Nobilem handelt es sich um ein Porroglas, was einige Vorteile und einige Nachteile hat, astronomisch hat es nur die Vorteile. Das Glas läßt sich sehr gut greifen, für zarte Frauenhände ist es vielleicht weniger gut geeignet.
Die Wiedergabe von punktförmigen Objekten ist über jeden Tadel erhaben. Dabei bleibt der erstklassige Abbildungszustand über 2/3 des Sehfeldes erhalten, danach nimmt die Schärfeleistung ganz allmählich ab. Die Ursache liegt einmal in einer gewissen Bildfeldwölbung, es gibt aber auch eine andere Ursache, wie man durch Nachregeln der Einstellentfernung feststellen kann. Die meisten Beobachter scheinen diese geringfügig nachlassende Schärfe zum Rand hin überhaupt nicht wahrnehmen, denn die meisten Kommentare sind voll Lob und zwar zu Recht. Reflexe an hellen Sternen sind nicht zu erkennen, selbst Rigel oder sogar Sirius zeigen keine Schwäche. Am Mond kann es dann vorkommen, daß ein ganz feiner Reflex gefunden wird, es gibt in unmittelbarem Kontakt zum Rand hin eine Aufhellung, dies nur der Vollständigkeit. Mein spät produziertes Exemplar zeigt kein Geisterbild, das war meines Wissens bei einfach vergüteten Exemplaren anders.
Die Paradestücke eines Fernglases sind großflächige Objekte. Besonders beeindruckend sind offene Sternhaufen und Wanderungen durch unsere Milchstraße. Hier ist das Glas in seinem Element.
Das 8x50 erwartet vom Beobachter eine Pupillenöffnung von 6,25mm, sonst verschenkt man Licht. Damit ist dieses Glas bestens geeignet für Orte abseits der großen Städte. Die Konstruktion ist auf eine lange Nutzung ausgelegt, was man an der stabilen Knickbrücke erkennen kann. Trotzdem gibt es besonders im Internet immer wieder Angebote, die erst einmal zum Service müssen. Mein Exemplar wird in Ehren gehalten und sollte mir noch viel Freude bereiten.
Dieter Schumann
