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K90 als Sonnenteleskop

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Norbert Rolfs
18. September 2006 22:03
Mein erstes Fernrohr war der im Fernrohr für Jedermann von Hans Rohr vorgeschlagene 6" Newton mit 1200 mm Brennweite. Ich habe mir damals den Selbstschliff nicht zugetraut und lieber ein entsprechendes Teleskop gebraucht gekauft, der N150 von Dieter Lichtenknecker. Dieses Teleskop ist heute noch in meinem Bestand.
1978 gelang es mir mit Unterstützung durch Herrn Oberndorfer, einen K90 ohne Verspiegelung zu erwerben. Zu meinem Erstaunen war die fehlende Verspiegelung kein Grund für eine Preissenkung, ich habe für das K90-Set den vollen Preis gezahlt.

Ein runder Spiegel mit 90mm Durchmesser hat eine Fläche von ca. 63cm². Bei einer gerundeten Sonneneinstrahlung von ca. 1KW pro m² sammelt die Fläche also knapp 2W. Reflektiert werden davon am Hauptspiegel vielleicht 5%, dann noch einmal gleich viel am zweiten Spiegel.
Im reelen Zwischenbild sollten nach dieser Rechnung noch 0,005 W ankommen, was nach wenig klingt, aber für unser Auge immer noch gewaltig ist.
Trotzdem, diese Leistung ist zu beherrschen. Verschiedene Versuche mit Schott Graufilter und Kantenfilter wurden angestellt, dann wurde ein Graufilter als optimales Filter angesehen und eingesetzt. Dieses Fernrohr habe ich immer mal wieder zur Sonnenbeobachtung herausgeholt, zuletzt zum Venustransit, mehrmals aber auch zur Beobachtung von Sonnenflecken. Meine Methode zur Risikoabschätzung mag vorsintflutlich erscheinen, ich will sie aber trotzdem kurz beschreiben.
Die Firma Fluke lieferte früher hochwertige Vielfachmeßgeräte, darunter auch Versionen mit einem Eingang für ein Fühlertermometer.
Zur Abschätzung der IR-Reflektivität eines nicht beschichteten Glaspiegels wurden der Sensor solange der Sonne ausgesetzt, bis sich der Messwert nicht mehr erhöhte. Diese Messungen wurden seitlich neben dem Spiegel und unmittelbar hinter dem Spiegel durchgeführt. Die Differenzen waren minimal, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, 90:89,5° oder ähnlich. Mehrmals wiederholt und nach einigen Vergleichsmessungen war mir klar, Wärmeprobleme habe ich nicht zuerwarten.
Tricky war dann die Sache mit UV. Hier kam eine Kombination von zwei Kantenfiltern vor meiner Kamera zum Einsatz. Der Film hatte laut Agfa einen Frequenzgang von 300-850nm, die Kantenfilter schnitten alles heraus, was langwelliger als 420nm war. Hinter den beiden Spiegeln war eine Belichtungszeit von 4 Sekunden notwendig, um einen ganz feine Schwärzung zu entdecken.
Dies schien mir vertretbar, denn zum Beobachten würde noch ein Okular benötigt, welches ebenfalls UV dämpfend war. Es gab damals noch keine Internetseiten, aber es gab Glaskataloge und es gab eine auskunftbereite Stelle bei Schott in Mainz. Danach war ich mir ganz sicher, ein orthoskopisches Okular von Lichtenknecker sperrt jedes kurzwellige Licht, das es bis dahin noch geschafft haben sollte.

Norbert Rolfs
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

K90 als Sonnenteleskop

Norbert Rolfs 3342 18. September 2006 22:03

Re: K90 als Sonnenteleskop

Daniel Ruhnke 1858 19. September 2006 21:17

Re: K90 als Sonnenteleskop

Norbert Rolfs 2097 20. September 2006 07:30



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