Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

Michael Mommsen
06. Februar 2004 09:53
Ich erwarb das VC200L zu einer Zeit, als die VISAC-Technologie noch sehr umstritten war. Es gab heiße Diskussionen um die Lebensdauer der Verspiegelung und wie aufwändig eine Neuverspiegelung wäre. Ich habe jetzt mein Teleskop im siebten Jahr, ohne irgendeine Schwachstelle zu erkennen, das Instrument hat sich bewährt.
Von Beginn an habe ich auf einen festen Aufstellort hingearbeitet. Leider war ein geeigneter Ort auf unserem Grundstück nicht zu finden, mit tätiger Nachbarschaftshilfe haben wir dann aber eine Lösung gefunden. Das Instrument ist auf einer DX, diese sitzt auf einer Eigenbausäule in gutem Fundament, ein modifiziertes Gartenhaus schützt vor der Witterung. Trotz des überhöhten Preises habe ich als Antrieb auf die Skysensor gesetzt.
Ich betreibe den Skysensor mittels Autobatterie, zum Aufladen dient ein Solarpanel. Die Autobatterie liefert auch die Energie für einige rote LED's, sollte einmal Licht benötigt werden.
Nachdem erste Versuche mit einer ST4 und dem off axis guider wenig überzeugend waren, haben wir der DX eine Montageplattform verpaßt, die eine gleichzeitige Montage von Hauptrohr und Leitrohr erlaubt. Das Leitrohr ist ein Meade ETX 90, eine leichte und kompakte Lösung. Weil man nicht immer einen hellen Leitstern in der Aufnahmeregion findet, ist das ETX in der x-Achse beweglich. Dies geschieht durch eine Schraube. Maximal sind ungefähr 5° Verstellung drin. Die Verstellung in zwei Achsen wurde verworfen, weil es a nicht notwendig ist und b viel zu aufwändig wird.
Mir stehen einige Kameras zur Verfügung, favorisiert wird aber die Leica R6.2 MOT mit ausgewechselter Sucherscheibe und 90° Winkelsucher mit Lupe.
Die Kamera arbeitet auch bei sehr niedrigen Temperaturen einwandfrei. Die Reaktionen auf den Motor sind klein.
Ich fotografiere ausschließlich mit Diafilm, nach einigen Experimenten nur mit Kodakfilmen.
Zur Wiedergabe setze ich einen P2500 ein, projiziert wird auf eine dafür hergerichtete Wohnzimmerwand. Bei einem Betrachter in 6 Metern Abstand sind die projizierten Sternbilder bis in den äußersten Rand rund. Ein winziger Farbfehler scheint mir vom Projektionsobjektiv zu stammen, das haben Testdias ergeben. Die gleichen winzigen Farbfehler habe ich auch bei der Projektion von Feldaufnahmen, die ich mit meinen Leica APO Teleobjektiven gewonnen habe.
Das VC200L ist in Ausleuchtung und Zeichnung auf einem hohen Niveau. Aufnahmefehler sind weniger der Ausrüstung als vielmehr dem Benutzer und der Himmelsqualität zuzuordnen. Mit einer Brennweite von 1800mm kann man 2,5 x einen Vollmond nebeneinader ablichten.
Der Einsatz des Fokalreducers ergibt eine Brennweite von 1280 mm. Das ergibt auf meinem Kleinbildfilm 3,5 x den Vollmond. Der Fokalreducer reduziert die Abbildungsqualität, ich verzichte nach einigen Mißerfolgen darauf, mit dieser Kombination offene Sternhaufen aufzunehmen, weil die äußersten 10% des Bildes und ein kleiner Bereich in der Bildmitte etwas unscharf wiedergegeben werden. Meiner Vermutung nach wird es sich um kleine Fehler in der Bildebnung handeln. Es gibt einen Unterschied im Farbfehler bei der Benutzung des Fokalreducers.

Ich hatte einige Gelegenheiten, ein Meade 826 und ein VMC200 von Vixen unter gleichen Umständen zu probieren. Für Kleinbildaufnahmen ist ein 826 nicht geeignet, ich würde auch das VMC nicht benutzen wollen, obwohl es etwas besser geebnet ist, dies zur Relativierung der Bildfeldebnung bei den unterschiedlichen Konzepten. Allein was man immer bedenken muß sind die langen Belichtungszeiten.

Das VC200L ist auch zur visuellen Beobachtung geeignet. Ich habe keine speziellen Vorlieben, beobachtet wird, was Teleskop und Himmel hergeben. Beim Kauf war das LV20 mm sofort dabei. Ich habe dann erstmal ältere, vorhandene Orto eingesetzt und dann im Laufe von 2 Jahren ergänzt. Mein Lieblingsokular ist das Vixen LVW 42 mm, ein ziemlicher Brocken. Dieses Okular liefert ein Bildfeld von 1,5° es ist für mich gut zu übersehen und kann bei unserer Himmelsqualität eingesetzt werden. Die Kombination mit dem Fokalreducer ist nicht zu empfehlen.
Meine größte Vergrößerung erziele ich mit dem 5 mm Orto, weil man aber unmittelbar mit dem Auge am kalten Metall anliegt, benutze ich dieses Okular nur sehr selten; besser ist ein Orto mit 7,5 mm was deshalb mein Favorit ist. Es hat sich gezeigt, dass dieses Okular schon alle Einzelheiten zeigt, die auch das stärkere Okular zeigt.
Ich habe dann noch ein 9 mm LV und ein 13,8 mm Meade Weitwinkelokular. Das 13,8 mm ist für die kompakten Messierobjekte bestens geeignet.
Ich denke, dass das VC200L visuell nicht optimal ist, weil es eine große Obstruktion hat. Ohne wirklichen Vergleich ist es schwierig, die wahre Leistung einzuschätzen, so sage ich einmal, mir fallen keine groben Schnitzer auf. Die gerne zur Bewertung herangezogenen Beugungsringe sind rund, meistens sehe ich aber nur einen einzigen Ring. Das Bild des Sternscheibchens ist intrafokal und extrafokal nicht zu unterscheiden. Ich vermute einmal, so wird es vielen Beobachtern gehen und man sollte sich nicht verunsichern lassen. Mein Nachbar, mit dem ich zusammen diese Hütte betreibe, beobachtet mit einem Televue Genesis. Das ist ein edles Luxusteleskop mit feinem Aufbewahrungskoffer und einigem Schnickschnack, das er auch häufig auf Reisen mitnimmt. Dieses Teleskop zeigt im Gegensatz zum VC200L auch schon mal 2-3 Beugungsringe, was wohl der geringeren Seeingempfindlichkeit zu verdanken ist.
In punkto Grenzgröße und Auflösung ist das VC200L aber erwartungsgemäß viel leistungsfähiger.

Das Teleskop erfüllt meine Erwartungen. Der Okularauszug hat mit der schweren Leica keine Schwierigkeiten. Der Skysensor ist etwas anspruchsvoll mit der Spannungsversorgung, aber wenn man das einmal verstanden hat, ist es kein wirkliches Problem. Die kleine Hütte schirmt wirkungsvoll gegen Windeinflüsse ab. Dieser Umstand erlaubt mir, die DX mit einer Gesamtlast von 10 KG zu betreiben, ohne das ein Pendeln zu beobachten wäre. Sollte sich Vixen wirklich entschließen, eine VC Optik mit mehr als 8" anzubieten, wäre ich vielleicht nicht abgeneigt.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Michael Mommsen 4217 06. Februar 2004 09:53

Re: Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Manni 1974 07. Februar 2004 17:53

Re: Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Michael Mommsen 1761 08. Februar 2004 16:12

Re: Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Paulchen Panther 1840 08. Februar 2004 08:55

Re: Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Michael Mommsen 1895 08. Februar 2004 16:23

Re: Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Markus Schweitzer 2107 10. Februar 2004 15:51

Re: Vixen VC200L mit ETX-Leitrohr

Michael Mommsen 2171 10. Februar 2004 21:16



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen